Das „Niki“ holt die „70er“ ins Hier und Jetzt

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Die Aula des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums swingt. Aktuelle und ehemalige Schüler, Lehrer und Eltern proben für das Musical „Saturday Night Fever“, das am Freitag Premiere feiern soll. Drei Jahre lang war Zwangspause auf der Schulbühne. Um die Show nicht zu gefährden, bringen die Künstler Opfer.

Mehr als 80 Mitwirkende hat Regisseur Thomas Pfundstein vor, auf und hinter der Bühne gezählt: Jeweils 20 Darsteller und Tänzer, hinzu kommen Chor und Band, Techniker, Bühnenbauer, Ausstatter, Caterer, Mädchen und Jungen für alles. Jeder im Raum trägt bei den abschließenden Proben Maske. Das Risiko der Ansteckung mit Corona sei groß, erklärt Pfundstein. Deshalb seien sämtliche Mitwirkenden gehalten, in diesem Jahr auf den Brezelfest-Besuch zu verzichten.

Die Musical-AG probt seit dem Frühjahr für den ersten Auftritt seit dem Ausbruch der Pandemie. „Das Fieber hat jeden gepackt“, beschreibt Pfundstein die Begeisterung für die Geschichte des 19-jährigen Tony Manero (dargestellt Leon Becht), der samstagnachts in der Disco von einem Leben an der Seite der schönen Stephanie (Nathalie Helmig) träumt. Die Musik der Bee Gees reiße alle Generationen mit, berichtet der Regisseur. Von Siebtklässlern über diesjährige Abiturienten bis zu älteren Semestern reicht die Teilnehmerriege.
In alten Kleiderschränken gestöbert

Schlaghosen, Glitzerhemden, viel Orange, Grün und Braun sind zu sehen. Original-Kleidung der 1970er hätten Eltern beigetragen, berichtet Pfundstein. Die Gruppe tanzt authentisch zu „Stayin’ Alive“. Verantwortlich für die Choreographien zeichnen Ute Jaschek-Schneck und Dana Groß, unterstützt hat eine Tanzschule, damit es auch im Salsa-Schritt klappt.

Die Band unter der Leitung von Thomas Denzinger ist ein lange eingespieltes Team. Viele frühere Schüler sind dabei“, sagt Lehrer Michael Schäfer, der das Musical gemeinsam mit Pfundstein inszeniert. Sabine Diven, zuständig für Gesang und Chor, sorgt für den letzten Schliff und die nötige Disziplin der Schauspieler. Gleichzeitig zu spielen, tanzen und singen sei die besondere Herausforderung, betont Pfundstein. Viele Mitwirkenden seien auch schon 2019 beim Musical „Hair“ dabeigewesen.

Im Bühnenhintergrund wird gebaut. Unter der Leitung von Barbara Matz entsteht die Brücke, von der sich Tonys bester Freund Bobby C (Jakob Armbruster) viermal bühnenreif zu Tode stürzen wird – am Freitag, Samstag, Sonntag und Montag. „Nur das Gefühl des Jetzt und Hier“ ist in der Aula spürbar, als Tony „Night Fever“ in den dank neuer Klimaanlage wohltemperierten Saal singt. „Saturday Night Fever“ hat in den 1970er-Jahren eine ganze Generation geprägt, Darsteller John Travolta zu Weltruhm verholfen sowie eine weltweite Disco-Welle ausgelöst. Die Version der Musical-AG des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums transportiert das Musical ins 21. Jahrhundert und ist wahrlich ein Erlebnis für alle Sinne.

Die Rheinpfalz 10. Juli - Ellen Korelus-Bruder


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