Friedenserziehung

Das Nikolaus-von-Weis-Gymnasium hat 2024 eine Tagesexkursion aller 10. Klassen zur Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) in Niederbronn-les-Bains/Elsass in das Curriculum der Schule aufgenommen. Träger der JBS ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Am 4. November 2025 waren wir zum zweiten Mal dort.

Hintergrund der Maßnahme ist, dass wir als Europaschule der Völkerverständigung und der Friedenserziehung verpflichtet sind und im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung u. a. zu Frieden und Gerechtigkeit verpflichtet sind.

Der Volksbund betreibt vier JBS, je eine in Deutschland (Usedom), in den Niederlanden, in Belgien und eben in Niederbronn in Frankreich. Sie unterscheiden sich von gewöhnlichen Kriegsgräberstätten durch ihr Bildungsangebot. Die Arbeit mit Archivmaterial zu Opfern von Gewaltherrschaft und Krieg, aber auch die Ausstattung mit Seminarräumen und Schlafsälen können die meisten Gräberstätten so nicht bieten.

Als schulisches Vorhaben zur Auseinandersetzung mit politischer Gewaltherrschaft wird die Exkursion mit einem Landeszuschuss für Gedenkstättenarbeit gefördert.

Die Jugendlichen der 10. Klassen haben sowohl in der Vorbereitung in Speyer als auch zum Einstieg in Niederbronn Präsentationen über Krieg und Gewaltherrschaft, über den Volksbund und seine Einsätze zur Gräberpflege, über die Anlage in Niederbronn und über die wechselvolle Geschichte des Elsass erlebt.

Vor Ort haben die Jugendlichen die Kriegsgräberstätte entdeckt, über einzelne, auch zivile Tote direkt am Grab vorgetragen und im Seminarraum mit Archivmaterial zu Opfern von Krieg und Diktatur gearbeitet. Das Kriegsgrab wandelt sich vom Ort individueller Trauer zum Lernort.

Dieses friedenspädagogische Angebot wurde allseits als beeindruckend und gewinnbringend reflektiert, auch für künftige Jahrgänge. Bei den Jugendlichen ist angekommen: Es darf keinen Schlussstrich geben!

Thomas Kern