Chancen für Mädchen – Chancen für Jungen

JuniorAkademie Neuerburg

Ich habe an der JuniorAkademie Neuerburg 2022 in den Sommerferien teilgenommen. Die Akademie ging 17 Tage lang, in denen wir in einem Internat gewohnt haben.

Vor Beginn der Akademie konnten wir zwischen unterschiedlichen Kursen wählen. Es standen Psychologie, Mathematik, Informatik und Medizin zur Auswahl. Ich habe den Medizinkurs gewählt. Das war eine klasse Entscheidung, weil der ganze Kurs trotz anspruchsvoller Themen sehr kurzweilig war. Ich habe dort sehr viel über Medizin und geschichtliche Hintergründe gelernt (z.B die Geschichte der Pest oder AIDS). Das Highlight war, ein Schweineherz zu sezieren, um die Herzfunktion zu verstehen. Obwohl Montag bis Samstag unterrichtet wurde, war es sehr spannend, Neues zu lernen.

Mittags konnten wir an den KÜAs (Kurs übergreifende Angebote) teilnehmen oder unsere Zeit frei gestalten. Darunter zählte zum Beispiel Theater, Chor, Batiken, Sport und vieles mehr. Häufig haben wir den anderen auch einfach nur beim Fußballspielen zugeschaut, Musik gehört oder haben einfach nur gequatscht. So konnte man gut gelaunt und erholt in den Nachmittagsunterricht gehen.

Am Anfang hatte ich Bedenken, da ich beim Vortreffen wegen einer Corona-Infektion nicht dabei sein konnte. Aber schon bald merkte ich, dass meine Bedenken unberechtigt waren, denn jeder, wirklich jeder, war dort offen, nett und zugänglich. Man hatte eigentlich immer jemanden, mit dem man was gemacht hat. Man hat schnell Anschluss gefunden und wurde sehr nett und respektvoll behandelt.

Abends war es immer am lustigsten. Wir haben gegrillt, Lagerfeuer gemacht, sind mit einer riesigen Musikbox durch das Internatgebäude gewandert, sind rausgegangen oder haben einen Filmeabend mit anschließender Party gemacht.

Es war eine unglaublich tolle Zeit, die wir dort haben durften. Es sind echte Freundschaften entstanden und der Abschied fiel uns allen sehr schwer. Ich empfehle jedem, der die Möglichkeit hat, diese Chance wahrzunehmen!

Chiara Horak, Klasse 9b

DPG Schülertagung

Vom 10.-12. September 2021 lud die Deutsche Physikalische Gesellschaft zur Schülertagung nach Bad Honnef ein: Physikbegeisterte Jugendliche treffen auf Gleichgesinnte, tauschen Ideen aus, stellen Projekte vor und diskutieren mit erfahrenen Wissenschaftlern. Mit dabei war unsere Schülerin Sophia Maul (Jg. 11):

"Wir waren ca. 60 Schülerinnen und Schüler aus vielen verschiedenen Bundesländern. Alle haben sich auf Anhieb super verstanden. Wir hatten den ganzen Tag verschiedene Vorträge über Themen wie z.B. Astrophysik, aber auch Ökologie und Nachhaltigkeit, die wir im Vorfeld auswählen konnten. Die Schüler*innen konnten das Programm aber auch selbst mitgestalten, etwa durch Vorträge oder Poster, die eigenständig vorbereitet und vorgetragen wurden. Es gab Workshops wie die Construction Night, in der man selbst Boote, Türme oder Brücken bauen konnte und der Sport kam durch eine Joggingrunde oder ein bisschen Yoga am Morgen auch nicht zu kurz."

Higgs-Teilchen gefunden! – Erfolgreich beim Schülerinnenforschungstag am 11.02.2020 in Heidelberg

Nach einer kurzen Überblicksvorstellung der Universität Heidelberg und besonders des physikalischen Instituts erhielten die Schülerinnen (for girls only!) eine theoretische Einführung zur Frage: „Was ist eigentlich Teilchenphysik?“ und lernten aktuelle Forschungsgebiete kennen („Woraus besteht unser Universum?“). Besonders interessant gestaltete sich die anschließende Vorstellung des Projekts ATLAS im Bereich der experimentellen Teilchenphysik. Durch diesen Teilchendetektor am europäischen Kernforschungszentrum CERN wurde im Jahr 2012 das Higgs-Teilchen nachgewiesen.

Am Nachmittag ging es für die Jungforscherinnen dann zum praktischen Teil über: Sie durften via PC 50 Protonenkollisionen selbst auswerten. Doktoranden, Studenten und Professoren standen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Bei der Zusammenführung der Daten ließ sich feststellen, dass alle Teilnehmerinnen Higgs-Teilchen gefunden hatten. Ein internationaler Austausch im Rahmen einer Videokonferenz mit anderen an den International Masterclasses teilnehmenden Instituten aus Prag, Valencia, Barcelona und Lancaster, bei der die Ergebnisse jeweils vorgestellt wurden, rundete den interessanten Tag im Zeichen der Elementarteilchen ab.

Richtiges „Unifeeling“ kam auf, insbesondere im komfortablen Konferenzraum mit Neckarblick, in dem die Pizza zum Mittag besonders lecker schmeckte. „Eine gute Erfahrung über den Unterricht hinaus“, konstatierten die Nachwuchsforscherinnen Fiona Heidasch und Sophia Maul, die besonders auch die konzentrierte und konstruktive Arbeitsatmosphäre lobten. Eines ist sicher: Auch bei der nächsten Einladung zum naturwissenschaftlichen Forschen werden sich die beiden nicht zweimal bitten lassen!

 

Fiona Heidasch und Sophia Maul (9a), Barbara Matz

„Typisch Jungs“, „typisch Mädels“ – einmal umgekehrt beim Girls‘ Day und Boys‘ Day 2019

Warum geschlechtergetrennte Angebote? Darum. Mädchen lernen anders als Jungs, und: Wo ver­meint­lich jedem alle Türen in Richtung Zukunft offenstehen, gibt es hartnäckige Rollenbilder, die verhindern können, dass Mann/ Frau sich ernsthaft mit den der Rolle wider­sprechenden Berufsbildern auseinandersetzt.

Dies zu durchbrechen ist Ziel des Mädchen-Zukunftstags und des Jungen-Zukunftstags, die in diesem Jahr, am 28. März, auch einige Schüler und Schülerinnen des Niki nutzten.

Die Teilnehmer aus den Klassenstufen 5-10 verschafften sich Einblicke in ganz unter­schied­liche Arbeitsfelder vom Friseur über Zivil- und Katastrophenschutz beim THW bis hin zum Bereich Mobilität (Rhein-Neckar-Verkehrsbetrie­be); beim Offenen Kanal in Speyer durfte eine Teilnehmerin bei der Produktion eines Kurz­spielfilms mitwirken. „Auf einer Intensiv­station durften wir sehen, wie schwer kranke Patien­ten und frisch Operierte nach großen Operationen von Ärzten und Pflegekräften unter gro­ßem apparativem Aufwand intensiv überwacht und therapiert werden“, berichtet ein Schü­ler über seinen Tag im Klinikum Ludwigs­hafen. „Es war ein toller Tag mit vielen tollen, neuen Erlebnissen“, bedankt sich eine Fünftklässlerin beim THW-Team, nachdem sie unter ande­rem einen 10 Tonnen schweren LKW ziehen durfte.

Und, Girls und Boys, wie geht es nun weiter? Das Friseurgewerbe jedenfalls darf sich mög­licher­weise in einigen Jahren auf männlichen Zuwachs freuen: „Ich fand den Tag […] richtig klasse und könnte mir vorstellen, diesen Beruf zu erlernen.“

Im nächsten Jahr finden Girls‘ und Boys‘ Day wieder im Frühjahr, am 26. März, statt.

Cybermentor: Informationsveranstaltung am 28. Mai 2019

„Die Referentin sitzt direkt an der Quelle, sie kann euch Dinge sagen, die wir gar nicht wissen.“ – Wie motiviert man Schülerinnen der Klassenstufen 8 bis 11, nach einer schulinternen Information vom August 2018 nun im Mai 2019 noch einmal hinzugehen?

Offenbar hat es sich gelohnt, mit Frau Ziehe eine Mitarbeiterin der Cybermentor-Zentrale aus Regensburg ins Niki einzuladen: Etliche Schülerinnen waren erschienen, um sich in zwei altersbezogenen Runden zu informieren. Zu Beginn hob die stellvertretende Schulleiterin Frau Metzel die Bedeutung der Mädchenförderung und speziell dieses Projekts im MINT-Bereich hervor und dankte Frau Ziehe für ihren Einsatz.

Was ist Cybermentor?

Das Programm läuft alle drei Monate neu an. Jede Schülerin, die in das Programm aufgenommen wird, erhält eine Mentorin, mit der sie etwa eine halbe Stunde pro Woche kommuniziert. Das Projekt läuft ein Jahr, kann aber verlängert oder später wieder aufgegriffen werden. Die Mentorin arbeitet oder studiert im MINT-Bereich. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik.                     

Zurück zur Informationsveranstaltung: Tesla – Edison – Galilei – Einstein – Hawking: Lauter berühmte Wissenschaftler oder Erfinder, die Naturwissenschaft und Technik vorangebracht haben. Aber: Alle waren Männer. „Kennt ihr auch berühmte Frauen aus den Naturwissenschaften?“, folgte als naheliegende Frage. Ja, Marie Curie wurde genannt. Aber warum nur sie? Immerhin konnten einige Mädchen der älteren Gruppe über Leben und Schicksal der Lise Meitner berichten. Mit Dava Newman, Jane Goodall und Mayim Bialik – den anwesenden Schülerinnen teilweise bekannt – konnte Frau Ziehe weitere Frauen vorstellen, die MINT bereichert haben. Die Game-Designerin Maike kannte dagegen niemand: Sie ist Mentorin bei Cybermentor und betreut die Schülerin Lena, die einmal an einer weltweiten Blockbuster-Produktion als Game-Designerin mitwirken möchte.

Wenn bei Cybermentor eine Bewerbung eingeht, wird ein Mentorin gesucht, die möglichst passgenau das Profil der Schülerin trifft. Interessant war auch zu erfahren, dass die Zusammenarbeit zwischen der Schülerin und ihrer Mentorin in vier Quartale mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgeteilt ist; Abwechslung ist Teil des Konzepts.

Einige der anwesenden Schülerinnen sind im Laufe des Schuljahrs bei Cybermentor eingestiegen. Sie konnten von ihren Erfahrungen berichten und – was am wichtigsten ist – weitere Mitschülerinnen motivieren, sich um einen Platz bei Cybermentor zu bewerben.

Wir werden diese Arbeit regelmäßig fortsetzen.

 

Thomas Kern