Lohn für kreative Ideen

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Das Nikolaus-von-Weis-Gymnasium ist als erste Speyerer Schule am 3. Mai von der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stefanie Hubig als BNE-Schule (Schule der Bildung für nachhaltige Entwicklung) ausgezeichnet worden. Und nicht nur das: Prompt zeigte die Schule, wie wichtig ihr diese Auszeichnung ist – mit ihrem Projekt des grünen Klassenzimmers.

Dabei handelt es sich keineswegs um ein Klassenzimmer mit grün gestrichenen Wänden, sondern um eines im Freien, dessen Wände viele Pflanzen ergrünen lassen. Und nicht nur das: In wenigen Jahren sollen Kletterrosen, die im Herbst gepflanzt werden,  mit ihren Blüten für Farbe sorgen und dem Klassenzimmer Schatten spenden. Sogar ein Hochbeet soll es geben.

„Die Idee ist cool“, meint der 17-jährige Leo, der bei den Arbeiten mitgeholfen hat, „schade, dass wir als 12.Klasse nicht mehr sehr viel davon haben werden.“ Ein bisschen schon noch, versicherte später Schulleiter Egbert Schlitz, „Das grüne Klassenzimmer ist in Bälde bezugsfertig. Dann steht es allen Klassen zur Verfügung.“

Für das Projekt gab es praktische Unterstützung des Vereins Naturspur in Otterstadt. Der Verein – erfahren in der Gestaltung naturnaher Schulgärten und Spielgelände – plante das Projekt zusammen mit der Schule. Danach wurden „freie Mitarbeiter“ unter den Schülern und Schülerinnen gesucht. Auf eine Woche waren die handwerklichen Arbeiten angesetzt, und Interessierte konnten sich im Schulfoyer  in eine Arbeitsliste eintragen. Es bestand kein Mangel an Freiwilligen. Der 12-jährige Marius und der 13-jährige Christoph haben unter Anleitung der Biologin und Naturgartengestalterin Petra Moser mit Begeisterung gefräst und Tische zusammen geschraubt. Auch die 12-jährige Ida erzählt stolz vom Fräsen, und der 13jährige Samson hofft, dass es im grünen Klassenzimmer möglichst bald auch Unterricht geben wird.

Ein Rund von hohen, entlaubten Robinienstämmen bildet die äußere „Wand“ des Klassenzimmers. Daran verlaufen innen die Tische und Bänke. Weiter zur Mitte befinden sich Sitzgelegenheiten für das Arbeiten in Gruppen. Es gibt eine große Schultafel, klassisch grün gestrichen, und in der Mitte des Open air-Zimmers einen hohen Baumstamm, an dem ein ausgedienter Fallschirm als Sonnensegel befestigt wird. Denn bis die schattenspendenden Pflanzen groß genug sind, um ihre Aufgabe zu erfüllen, wird es noch etwas dauern. Vieles entspricht einem üblichen Klassenzimmer, nur mit besserer Aussicht und erheblich mehr Frischluft. Geeignet ist das grüne Klassenzimmer für alle Schulfächer.

Es liegt jedoch nicht allein an diesem Klassenzimmer – das es bei Antragstellung noch gar nicht gegeben hat – dass das „Niki“ als BNE-Schule zertifiziert wurde. Dafür brauchte es einiges mehr. Die BNE-Schulen bilden ein Netzwerk, das sich Bildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung zum pädagogischen Ziel gesetzt hat.

„Wir haben jetzt gerade noch die Möglichkeit, etwas zu verändern, mit den Ressourcen unserer Welt pfleglicher umzugehen, Artenschutz und Klimaschutz zu betreiben und unseren Kindern eine Welt zu hinterlassen, auf der man noch leben kann“, sagen Egbert Schlitz und Biologie-Lehrerin Jana Schreiber, die das Projekt betreut hat. „Dazu braucht es aber entsprechend gebildete junge Leute“. Schulleiter Schlitz ergänzt noch: „Das hat auch eine religiöse Dimension und gründet im Schöpfungsgedanken“.(adö)

<link https: www.pilger-speyer.de nachrichten nachrichten-der-pilger _blank external-link>Redaktion der Pilger Mittwoch, 25. Mai 2022


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